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Die sogenannte Drei-Nadel-Technik ist eine Strickmethode mit der die Maschen von zwei Stricknadeln zusammen abgestrickt werden können. In diesem Beitrag geht es darum, wie mit dieser Methode zwei Strickteile miteinander verbunden und die Maschen der beiden Teile zusammen abgekettet werden. Letzteres geschieht klassisch durch Überzug. Der Vorteil dieser Anwendung der Drei-Nadel-Technik ist, dass die beiden Strickteile nicht mehr zusammengenäht werden müssen. Benutzt wird das Abketten mit der Drei-Nadel-Technik häufig dazu, um bei einem selbst gestrickten Oberteil die Schultern sauber zu schließen.
 

Wie strickt man die Drei-Nadel-Technik?
Dem Namen nach benutzt man für diese Methode drei Stricknadeln. Klingt kompliziert, ist aber äußerst simpel. Denn praktisch funktioniert die Drei-Nadel-Technik so: Mit der einen Stricknadel, die in der rechten Hand liegt, werden wie gewohnt Maschen abgestrickt, eben nur gleichzeitig von zwei Nadeln, die zusammen in der linken Hand liegen. Wie man sich die Drei-Nadel-Technik originell zunutze machen kann, zeigt sich zum Beispiel am Biesenmuster.

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Um zwei Nadeln gleichzeitig in der linken Hand halten zu können, legt man die beiden Strickteile Nadel auf Nadel aufeinander und nimmt sie dann zusammen in die linke Hand. Und zwar so als wäre es nur eine Nadel. Zum gemeinsamen Abstricken der Maschen auf den Nadeln in der linken Hand, sticht man mit der rechten Nadel wie zum Rechtsstricken zuerst in die erste Masche auf der ersten (vorne liegenden Nadel) und dann direkt weiter in die erste Masche auf der (dahinterliegenden) zweiten Nadel. Erst dann holt man den Arbeitsfaden durch. Und zwar durch beide Maschen. Anschließend liegt auf der Stricknadel in der rechten Hand eine ganz gewöhnliche rechte Masche. Aus zwei Maschen ist eine neue rechte Masche geworden.

Mit der nächsten Doppelmasche wird genauso verfahren: Mit der rechten Nadel wie zum Rechtsstricken zuerst in die erste Masche auf der vorderen Nadel einstechen und dann noch mal durch die erste Masche auf der hinteren Stricknadel stechen. Anschließend den Arbeistfaden durchholen. Auf der rechten Nadel liegen nun zwei gewöhnliche rechte Maschen.




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Wie kettet man mit der Drei-Nadel-Technik ab?
Das Abketten mit der Drei-Nadel-Technik – in diesem Fall durch Überzug – funktioniert im Weiteren genauso wie ganz normales Abketten durch Überzug. Rufen wir uns also noch einmal in Erinnerung wie das Abketten durch Überzug funktioniert.

Beim gewöhnlichen Abketten durch Überzug strickt man mit der rechten Stricknadel nacheinander zwei Maschen von der linken Nadel ab. Auf der rechten Nadel liegen anschließend zwei rechte Maschen. Zum Abketten zieht man dann die zuerst abgestrickte Masche über die zweite Masche (Überzug). Auf der rechten Stricknadel liegt danach nur noch eine Masche. Dann strickt man die nächste Masche von der linken Nadel ab und zieht auf der rechten Stricknadel wieder die vorherige Masche über diese zuletzt gestrickte Masche. Die Maschenzahl reduziert sich Masche für Masche und nach und nach entsteht der Abkettrand.

Bei der Drei-Nadel-Technik gibt es zum gewöhnlichen Abketten durch Überzug eigentlich nur einen Unterschied. Und den haben wir etwas weiter schon gelernt: Von der linken Nadel wird vor dem Überzug nicht eine Masche abgestrickt, sondern es wird die jeweils erste Maschen von zwei Nadeln zusammen abgestrickt. Sobald auf der rechten Nadel zwei Maschen liegen, wird wie gewohnt durch Überzug abgekettet.

 

Welche Voraussetzungen gelten für die Drei-Nadel-Technik?
Wichtig zu wissen ist, dass man beim Stricken mit der Drei-Nadel-Technik rechte Maschen strickt. Diese erscheinen auf der anderen Seite des Strickstücks, die beim Verbinden von Strickteilen meist die Schauseite ist, als linke Maschen. Darüber muss man sich bewusst sein, wenn man mit dieser Methode Strickteile verbinden.

Möchte man darüberhinaus abketten, müssen die beiden Strickteile, die man zusammen abketten möchte, offene Maschen haben. Denn abgekettet werden können logischerweise nur Maschen, die noch nicht abgekettet wurden. Wer mit der Technik experimentieren möchte, kann natürlich auch aus einem Abkettrand Maschen auffassen, um diese dann mit offenen Maschen oder ebenfalls aufgefassten Maschen zusammen abzustricken und abzuketten. Dann wären diese beiden Ränder natürlich ebenfalls miteinander verbunden. Diese Ausgangslage ist aber eine kreative Anwendung des Abkettens mit der Drei-Nadel-Technik. Der Regelfall der Anwendung zum Abketten ist aber, dass man von offenen Maschen ausgeht.



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Eine weitere Bedingung für das gemeinsame Abketten mit dieser Methode ist, dass die beiden Strickteile, die man verbinden möchten, die selbe Maschenzahl haben. Bei der Drei-Nadel-Technik werden schließlich immer zwei Maschen von den linken Nadeln zusammen abgestrickt. Also benötigt jede Masche dort ein Gegenüber. Ein Beispiel: Hat das eine Strickteil zehn Maschen und das andere 20 Maschen, wäre nach dem gemeinsamen Abketten von zehn Maschen die eine Nadel leer, während auf der anderen Nadel noch zehn Maschen übrig wären.

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Für die spezielle Formgebung beim Stricken von kreativen Strickschnitten mag das kein Problem, sondern sogar gewünscht sein; aber für gewöhnlich erfordert die Drei-Nadel-Technik und das Abketten mit dieser Methode die selbe Maschenanzahl auf den beiden Stricknadeln in der linken Hand.

 

Wie sieht das Ergebnis aus, wenn man mit der Drei-Nadel-Technik abkettet?
Besonders häufig wird das Abketten mit der Drei-Nadel-Technik dazu benutzt, um ein Vorderteil und ein Rückenteil eines Oberteils an den Schultern zu verbinden. Auf der Innenseite des Tops oder des Pullovers entsteht durch den Abkettrand der Doppelmaschen eine leichte Erhebung. Diese ist auf der äußeren Seite des Strickstücks in der Regel nicht sichtbar. Wie bereits erwähnt, ist es wichtig zu wissen, dass bei der Drei-Nadel-Technik rechte Maschen gestrickt werden. Diese erscheinen auf der anderen Seite des Strickstücks als linke Maschen.

Text: Christiane Mester

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