Hockerbezug im Schlaufenmuster

Oben bauschig-weich, unten glatt und fest: Mit diesen Eigenschaften macht sich das Schlaufenmuster, auch Frotteemuster genannt, sehr gut als Möbelbezug. Die flauschigen Schlingen erheben sich aus der stabilen Unterlage zu einem kuscheligen Überzieher für einen Hocker. Das Strickwerk kleidet den Würfelhocker „Solsta Pällbo“ von Ikea neu ein. Im kühlen Hausflur bietet das kleine Möbelstück eine bequeme Sitzgelegenheit zum Schuhe anziehen.

Gestrickt wird dieser Bezug mit der Strickmaschine – wer keine besitzt, kann das Schlaufenmuster auch mit der Hand stricken. Die Handstrickanleitung für die voluminösen Schlaufen gibt es hier.

Den Sitzhocker „Solsta Pällbo“ hat Ikea nicht mehr im Programm, aber bei Ebay Kleinanzeigen gibt es mittlerweile eine ganze Flut von Angeboten für Modelle aus zweiter Hand. Der Sitzwürfel ist dort schon für etwa fünf Euro zu haben.

Nach dieser Strickanleitung entsteht ein kuscheliger Bezug für den kleinen Hocker. Wer einen anderen Würfelhocker besitzt, kann diese Strickanleitung einfach für die benötigten Maße passend machen, indem mit mehr oder weniger Maschen und Reihen gearbeitet wird.

 



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Benötigte Materialien für den Hockerbezug im Schlaufenmuster
Strickmaschine Silver Reed SK280
Doppelbett Silver Reed SRP-60N
470 Gramm Wolle als Hauptgarn (hier: Ein Gemisch aus 70 Prozent Wolle, zehn Prozent Alpaka und 20 Prozent Nylon mit einer Lauflänge von 280 Metern auf 50 Gramm in der Farbe Hellgrau-Melange von der Hamburger Wollfabrik)
circa 1300 Meter Nähgarn aus Nylon oder Polyester in Hellgrau
Frotteeschlitten mit Frotteefinger (Standardzubehör SRP-60N)
Anschlagkamm (Standardzubehör SK280)
Hakennadel (Standardzubehör SRP-60N)
Gewichte (Standardzubehör SK280)

 

Die Maschenprobe
Auf der Strickmaschine Silver Reed SK280 und den Maschenweiten fünf (Hauptbett) und drei (Doppelbett) gestrickt, ergeben 30 Maschen mal 57,3 Reihen ein Probestück der Größe zehn mal zehn Zentimeter.

 

Die Strickanleitung für den Hockerbezug im Kurzüberblick
Der Bezug für den Sitzhocker besteht aus fünf Quadraten, die nacheinander gestrickt und dann aneinander genäht werden. Jedes dieser fünf Quadrate hat passend zum „Solsta Pällbo“ eine Größe von 38 mal 38 Zentimeter.

Gestrickt werden die Quadrate im Schlingenmuster, das auch Schlaufenmuster oder Frotteemuster genannt wird. Wie das Muster auf der Strickmaschine SK280 von Silver Reed hergestellt wird, zeigt auch eine separate Strickanleitung mit einigen Fotos, die hier zu sehen ist. Diese grundlegende Anleitung gibt einen Überblick über das Strickmuster, informiert über die richtige Auswahl des Garns und zeigt die notwendigen Einstellungen an der Strickmaschine. Wer das Frotteemuster noch nie gestrickt hat, kann damit zunächst eine Musterprobe zum Üben herstellen – wie es auch in diesem Video gezeigt wird.

 

Die Strickanleitung für den Hockerbezug im Schlaufenmuster
Bevor der Schlitten geschwungen werden kann, wird zunächst die Strickmaschine vorbereitet: Als Erstes wird der Hauptschlitten mittels Abstreifer mit dem Doppelbettschlitten gekoppelt. Die Maschenweite wird an beiden Schlitten unterschiedlich hoch eingestellt; auf dem Hauptbett wird mit Maschenweite fünf gestrickt, auf dem Doppelbett mit Maschenweite drei.

Die weiteren Einstellungen lauten: Oben auf dem Hauptschlitten den Musterhebel auf O stellen, vorne am Hauptschlitten die beiden Nadelrückholer jeweils in Position II bringen, und rechts und links am Hauptschlitten den Leerlaufhebel jeweils auf das Kreis-Symbol ausrichten.




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Vorne am Abstreifer, der das Haupt- mit dem Zusatzschloss verbindet, steht der Zusatzfadenführungshebel links auf dem Kreis-Symbol (und nicht rechts auf „P“).

Ansonsten bleibt das Zusatzschloss auf seinen Grundeinstellungen: beide Einstellhebel vorne am Schlitten stehen auf 1, beide Nadelrückholhebel rechts und links am Schlitten auf Position II und so weiter.

Rechts und links am Doppelbett stehen die beiden (blau markierten) Frotteehebel nach oben. Der Halbversatzhebel vorne links am Doppelbett steht auf Position „H“, die daneben liegende Versatzskala wird auf den Wert fünf ausgerichtet.

Als Nächstes die beiden gekoppelten Strickschlitten auf die linke Seite der Nadelbetten schieben und 120 Nadeln an Haupt- und Doppelbett in Strickstellung bringen. Die Nadeln auf dem Hauptbett müssen in B-Position sein, die Nadeln des Doppelbettes in D-Position.

Nun folgt der Maschenanschlag. Dafür den Wollfaden auf der rechten Seite der Fadenspannung einfädeln. Die Fadenspannung auf der linken Seite ist für das Nähgarn reserviert, das später eingefädelt wird.

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Für das Ausführen des Maschenanschlags die gekoppelten Schlitten von links nach rechts über die Nadelbetten schieben. Dadurch bildet sich die für den Anschlag am Doppelbett typische Zickzackreihe.

Als Nächstes wird der Anschlagkamm von unten nach oben in den Maschenanschlag eingehängt. Hierbei ist es wichtig, in der Zickzackreihe die richtige Position für die Zähnchen des Kamms zu finden, bevor der Kamm wie üblich fixiert wird.

Die Positionsbestimmung geht so: Wenn man sich den Maschenanschlag genau anschaut, reihen sich die einzelnen Zacken des Maschenanschlags in Form von Dreiecken aneinander. Dabei wechseln sich stets „A“- und „V“-förmige Zacken ab.

Der Anschlagkamm ist dann richtig in den Maschenanschlag eingehängt, wenn seine einzelnen Zähnchen jeweils innerhalb eines Dreiecks des Zickzackanschlags nach oben kommen, das „A“-förmig ist (siehe Bild).

Ist der Anschlagkamm falsch eingehängt, fällt das Gestrick im nächsten Arbeitsschritt zu Boden. Anschließend mindestens drei Gewichte einhängen: Und zwar in der Mitte des Anschlagkamms sowie rechts und davon auf Höhe der ersten und letzten Nadeln des Strickstücks.

Den Frotteeschlitten mit anmontiertem Frotteefinger rechts vom Gestrick auf das Hauptbett setzen und damit ein Mal von rechts nach links über das Hauptbett fahren. Die Nadeln wandern in diesem Zuge von der B-Position auf die C-Position.

Den Frotteeschlitten auf dem Hauptbett belassen und noch ein Mal zurück von links nach rechts über das Hauptbett fahren. Die Maschen auf dem Hauptbett – beziehungsweise die Schlingen – werden von den Nadeln abgeworfen.

Wurde der Anschlagkamm nicht korrekt in den Maschenanschlag eingehängt, fällt das Gestrick mitsamt Anschlagkamm und Gewichten beim Überfahren mit dem Frotteeschlitten von rechts nach links zu Boden. In diesem Fall muss die Strickarbeit noch einmal von vorn begonnen werden.

Nun oben auf dem Hauptschlitten den Musterhebel von O auf S stellen, damit im Folgenden nur die Maschen auf dem Doppelbett gestrickt werden. Drei Reihen stricken: von rechts nach links über das Nadelbett, von links nach rechts und wieder von rechts nach links. Nach jeder einzelnen dieser drei Reihen den Frotteeschlitten auf dem Doppelbett von links nach rechts schieben, um die Nadeln vor der nächsten Reihe wieder in die richtige Position zu bringen.

 

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Ab jetzt wird zusätzlich mit dem Nähgarn gearbeitet: Den Faden über die linke Fadenspannung zum Hauptschlitten bringen und am Abstreifer von oben nach unten durch die sogenannte Zusatzfadenführung einfädeln.

Damit dies möglich ist, muss zum einen der Zusatzfadenführungshebel am Abstreifer vom Kreis-Symbol nach rechts auf „P“ umgestellt und zum anderen das Doppelbett abgesenkt werden. Dafür zunächst den Zusatzschlitten vom Abstreifer entkoppeln und das Doppelbett durch das Drücken der (rot markierten) Hebel, die sich links und rechts am Doppelbett befinden, wie gewohnt absenken.

Der vorübergehend vergrößerte Abstand zwischen Haupt- und Doppelbett ermöglicht es nun, den Nähgarnfaden von oben nach unten mit der Hakennadel durch die Zusatzfadenführung am Abstreifer zu ziehen (siehe Bild). Den Anfangsfaden unter der Strickmaschine durch das Umwickeln der Tischzwinge befestigen.

Das Hauptbett durch erneutes Drücken der beiden rot markierten Hebel an den Seiten des Betts wieder nach oben heben, dort einrasten lassen und dann durch Herunterdrücken der blau markierten Frotteehebel den Abstand zwischen Hauptbett und Doppelbett vergrößern.

Anschließend auf der rechten Seite des Hauptschlittens den Leerlaufhebel vom Kreis-Symbol auf das Dreieck-Symbol umstellen und auf dem Hauptbett die ersten drei und die letzten drei Nadeln außer Betrieb stellen. Oben auf dem Hauptbett sind damit 114 Nadeln in Arbeit und vorne auf dem Doppelbett 120 Nadeln. Den Reihenzähler auf null stellen.

Reihe 1: Von links nach rechts stricken. Den Frotteeschlitten links vom Gestrick auf das Doppelbett aufsetzen und von links nach rechts ziehen.


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Reihe 2: Von rechts nach links stricken. Den Frotteeschlitten rechts vom Gestrick auf das Hauptbett setzen. Ein Mal von rechts nach links ziehen und direkt wieder zurück von links nach rechts ziehen.

Reihe 3 bis Reihe 218: Die Angaben der ersten und zweiten Reihe stetig wiederholen. Dabei regelmäßig die Gewichte wieder nach oben hängen – dies nach jeder zehnten bis zwölften Strickreihe.

Sind 218 Reihen erreicht, folgen noch vier Reihen Glatt-Links-Gestrick. Nach jeder dieser Reihen muss der Frotteeschlitten links auf das Doppelbett gesetzt und von links nach rechts gezogen werden, damit die Nadeln des Doppelbetts wieder in Strickstellung stehen.

Zunächst aber den Reihenzähler wieder auf null stellen und den Leerlaufhebel an der rechten Seite des Hauptschlittens vom Dreieck-Symbol zurück auf das Kreis-Symbol stellen.

 

Für die ersten beiden der vier Reihen bleibt die Maschenweite am Zusatzschloss auf drei. Vor dem Stricken der dritten Reihe die Maschenweite auf sieben stellen und vor dem Stricken der vierten Reihe auf zehn stellen. Zum Schluss alle Maschen durch Überzug abketten.

Das erste Quadrat ist fertig gestrickt. Es folgen vier weitere, die nach dem selben Schema gearbeitet werden.

 

Die Fertigstellung des Bezugs für den Ikea-Hocker „Solsta Pällbo“
Sind die fünf Quadrate fertig gestrickt, werden sie zunächst auf die richtige Größe gespannt: Allein der Bereich mit dem Schlaufenmuster muss auf eine Breite von 38 Zentimetern und eine Höhe von 38 Zentimetern gespannt werden.

Das umliegende Glatt-Links-Gestrick wird zwar auch gespannt, aber nicht mit gemessen, denn es verschwindet beim anschließenden Zusammennähen im Inneren des Hockerbezugs. Die Quadrate also anfeuchten, auf die angegebenen Maße spannen und trocknen lassen.


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Als Nächstes wird genäht. Dieser Arbeitsschritt beginnt mit der Sitzfläche. Alle vier Teile werden rundherum an eines der fünf Quadrate genäht. Dieses Quadrat bildet die Sitzfläche, die anderen vier Quadrate die Seitenteile. Angenäht werden diese an ihrer Anschlagsseite. Beim Nähen immer nah am Beginn der beiden aufeinandertreffenden Schlaufenreihen arbeiten, damit im Muster keine Lücke entsteht, und den Wollfaden beim Nähen nicht zu fest anziehen.

Sind alle vier Seitenteile an der Sitzfläche befestigt, werden als Nächstes die nebeneinader liegenden Seitenteile verbunden. Auch hier gilt: Immer nah an den Schlaufenreihen arbeiten und den Wollfaden beim Nähen nicht zu fest anziehen.

Fotos, Video und Text: Christiane Mester

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