Eigene Vorlagen fürs Fair Isle-Stricken erstellen




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Ob ein Schal mit Norwegermuster oder in einen Pullover eingestrickte Initialen – für das zwei- oder mehrfarbige Stricken braucht man ein Zählmuster. Eine hübsche Vorlage dafür zu finden, ist eigentlich nicht schwer. Doch meist passt die Zählschrift nicht zur Maschenzahl des anvisierten Strickprojekts. In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine eigene Vorlage für ein individuelles Zählmuster erstellen kannst. Und zwar ganz einfach online. Mit wenigen Klicks und ohne dafür weitere Software zu benötigen.

Das schönste Fair-Isle-Muster taugt nicht als Strickvorlage, wenn es nicht aufgeht. Das hat einen einfachen Grund: Der Musterrapport muss durch die Zahl der Maschen teilbar sein.

Stellen wir uns einmal das Beispiel eines Stirnbands vor. Es soll im Fair-Isle-Muster und üblicherweise in Runden gestrickt werden. Erfordert das Stirnband mit den Wunschgarnen eine Maschenzahl von beispielsweise 108, wäre eine Strickvorlage mit zwölf Maschen in der Breite perfekt dafür geeignet. Nach neun Mustersätzen würde sich beim Rundstricken der Kreis schließen. Umgekehrt klappt es natürlich ebenso: Bei einem Rapport von neun Maschen wären es zwölf Mustersätze. Sechs wären auch in Ordnung. Sind es allerdings zehn Maschen, die die Mustervorlage benötigt, um in der Breite einmal vollständig zu erscheinen, müsste die Mustervorlage abgewandelt oder eine neue erstellt werden.

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Ebenso verhält es sich in der Höhe. Bleiben wir beim Beispiel des Stirnbands. Es braucht eine geeignete Zahl an Strickrunden. Der Rapport der Zählvorlage muss also auch in der Höhe zum Strickprojekt passen. Wer nun für die gewünschten Maße kaum noch eine geeignete Vorlage für das zwei- oder mehrfarbige Stricken findet, die auch gefällt, muss für sein Strickprojekt selber eine fabrizieren.

Eine eigene Strickvorlage kann man auf einem Bogen Karopapier herstellen. Dafür malt man mit bunten Stiften die Kästchen auf dem Papier aus. Oder man macht es eben: online. Einen speziellen Editor für das Zeichnen von Fair-Isle-Zählvorlagen scheint es bislang nicht zu geben. Fündig wird man jedoch in jedem Fall etwas abseits der Strick-Community.

„Pixelart“ ist das Zauberwort. Freunde dieser Kunstform erstellen ihre Werke digital mithilfe von eigens dafür programmierten Editoren. Diese eignen sich ausgezeichnet für das Gestalten von Fair-Isle-Mustervorlagen fürs Stricken. Die Websuche nach Stichworten wie etwa „Pixelart Editor“, „Pixelart Tool“ oder „Pixelart Maker“ liefert eine beträchtliche Anzahl an Treffern. Gemein haben die verschiedenen Onlinetools, dass sie in der Regel kostenlos zu nutzen sind und die Oberfläche sehr einfach verständlich ist. Man kann also direkt loslegen, mit der Maus zu zeichnen.

Bei den meisten Editoren wählt man zu Beginn die Abmessungen der Matrix (beziehungsweise des Musterrapports) aus. Müsste eine Fair-Isle-Zählschrift zum Beispiel zehn Maschen breit und 15 Runden hoch sein, damit sie passt, stellt man ein entsprechendes Raster der Größe zehn mal 15 ein. Mit Farbe füllen, lassen sich die einzelnen Kästchen des Onlineeditors mit einem Klick in das Innere eines Karos. Mehrere Quadrate werden gefüllt, wenn man die Maus in einem Zug bewegt wie zum Zeichnen.


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Zum Einfärben der Kästchen steht meist eine äußerst umfangreiche Farbpalette zur Verfügung. So lassen sich auch wunderbar Farbkombinationen für zwei- oder mehrfarbige Strickmuster visualisieren. Und das mit einigen wenigen Klicks. Ein großer Vorteil gegenüber dem Zeichnen auf kariertem Papier ist, dass sich die zuletzt gemachten Aktionen rückgängig machen lassen. Klappt das etwa wegen der Autosave-Funktion bei einem Editor mal nicht, kann ein falsch befülltes Kästchen einfach mit einer anderen Farbe übermalt werden.

Ist eine Mustervorlage für eine Zählschrift erstellt, die gefällt, lässt sich das individuelle Kunstwerk einfach als PNG-Datei auf dem Rechner speichern. Die abgebildete Zählschrift wurde zum Beispiel mit der Pixilart drawing application erstellt. Das einzige Manko dieser Onlineeditoren ist, dass bei den Bildern die Umrandungen der einzelnen Kästchen fehlen. Bei der Pixelkunst sind keine Ränder erwünscht, wohingegen sie für eine Strickvorlage von Vorteil wären. Sind die Kästchen optisch voneinander abgegrenzt, lassen sie sich besser auszählen. In den allermeisten Fällen lässt sich aber auch ohne ein sichtbares Raster gut mit einer solchen Zählvorlage stricken.

Grafiken und Text: Christiane Mester

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