Schal mit Muster

Eindeutig ein Lieblingsstück, dieser selbst gestrickte Schal mit dem grafischen Schwarz-Weiß-Muster. Die feine Schurwolle – doppellagig verarbeitet – macht ihn zu einem Begleiter für mehr als nur einen Winter. Das abgebildete Modell wurde mit dem Knittax-M2-Handstrickapparat hergestellt, der zweifarbige Strickschal lässt sich aber genauso einfach mit der Hand nacharbeiten. Beide Strickanleitungen sind auf dieser Seite nachzulesen.

 

Benötigte Materialien für den Schal mit Grafikmuster
Etwa 280 Gramm schwarze Wolle (100 Prozent Schurwolle, Lauflänge 170 Meter/50 Gramm; hier: Merino Extrafine 170 von Schachenmayr, Farbnummer 00099)
Etwa 180 Gramm weiße Wolle (100 Prozent Schurwolle, Lauflänge 170 Meter/50 Gramm; hier: Merino Extrafine 170 von Schachenmayr, Farbnummer 00001)
Für das Stricken mit dem Knittax-M2-Handstrickapparat (Feinstricker) wird eine (mindestens 40 Zentimeter lange) Rundstricknadel (nicht dicker als Stärke 2,0) benötigt
Für das Stricken mit der Hand wird eine 40 Zentimeter lange Rundstricknadel der Stärke 3,0 benötigt sowie eine weitere Nadel derselben Stärke
Eine Wollnadel zum Vernähen der Arbeitsfäden

 



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Die Maschenprobe
Glatt rechts nach Zählschrift im zweifarbigen Grafik-Muster mit dem Knittax-M2-Handstrickapparat in der Einstellung 3 oder der Rundstricknadel der Nadelstärke 3,0 in Runden gestrickt ergeben 35 Maschen mal 35 Reihen ein Probestück der Größe zehn mal zehn Zentimeter. Auf einer Strickmaschine eines anderen Herstellers lassen sich diese Werte abbilden, wenn es sich um eine Feinstrickmaschine mit einem Nadelabstand von 4,5 Millimeter handelt.

 

Die Maße des fertigen Grafikmuster-Schals
Gemessen im ungedehnten Zustand beträgt die gesamte Länge des fertigen Strickschals 225 Zentimeter und die Breite 13,5 Zentimeter. Der doppellagig gearbeitete Schal ist etwa einen halben Zentimeter dick.

 

Die Strickanleitung des Grafikmuster-Schals für die Rundstricknadel
Wird der zweifarbige Schal mit der Hand gestrickt, entsteht er als Rundstrickarbeit im Fair-Isle-Muster. Dafür werden mit dem schwarzen Garn und der 40-Zentimeter-Rundstricknadel der Stärke 3,0 insgesamt 94 Maschen aufgenommen und zur Runde geschlossen.




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Es folgen sechs Reihen, in denen alle Maschen auf der Nadel mit der schwarzen Wolle rechts abgestrickt werden. Dann beginnt das Zählmuster und die weiße Wolle kommt hinzu. Je nach den Farbvorgaben aus der Strickschrift wird eine Masche entweder mit der schwarzen Wolle oder mit der weißen Wolle abgestrickt. Einige Erläuterungen zum Lesen der Strickschrift bei dieser Rundstrickarbeit finden sich beim Zählmuster.

Ist die Strickschrift in der Höhe 16 Mal gestrickt, folgen noch einmal sechs Runden mit dem schwarzen Garn. Entstanden ist ein langer Schlauch. Die Maschen bleiben auf der Rundstricknadel und die Arbeit wird auf Links gezogen, um ein Ende des Schals zu schließen. Dafür wird die Arbeit in der Mitte geteilt: Mit einer zweiten Stricknadel wird immer eine Masche mit der gegenüberliegenden zusammen abgestrickt und die Maschen im selben Zuge abgekettelt. Dies geschieht mit der sogenannten Drei-Nadel-Technik.

Dann werden zunächst alle Arbeitsfäden auf der linken Seite des Schals vernäht, bevor der Schlauch wieder auf Rechts gekehrt wird, um das andere Ende des Schals zu schließen. Das geschieht auf der rechten Seite des Strickstücks. Den Nähfaden zum Schluss im Inneren des Schals verschwinden lassen.

 

Die Zählschrift für den Schal im Grafikmuster
Ein Rapport des Grafikmusters erstreckt sich in der Höhe über 50 Reihen. Gestrickt wird nach der abgebildeten Strickschrift. Der Anfang ist das Kästchen unten rechts im Bild und dann geht es im Zählmuster immer nach links weiter – bis die nächste Reihe beginnt. Im Folgenden wird die Strickschrift in zwei Fassungen erläutert: Ein Mal für das Stricken mit der Rundstricknadel und im Anschluss ein weiteres Mal für das Stricken mit der Knittax M2.

 

Erläuterung der Zählschrift für das Stricken mit der Rundstricknadel
Das Grafikmuster beginnt in der Zählschrift mit dem Kästchen unten rechts und geht von dort aus immer nach links weiter – Runde für Runde. Nach dem Stricken der ersten vier Maschen für den schwarzen Rand des Schals werden die Farbangaben, die sich im Zählmuster in dem pinkfarben umrandeten Bereich befinden, vier Mal nacheinander gestrickt.

Ist das geschehen, sind 36 Maschen einer Runde abgestrickt. Nun folgt der Teil, der links vom farblich abgehobenen Teil in der Strickschrift liegt. Die erste Hälfte der Runde endet dann mit den vier Maschen für den schwarzen Rand des Schals.

Es wurden insgesamt 47 Maschen gestrickt und damit die Hälfte der Maschen auf der Rundstricknadel. Diese ersten 47 Maschen bilden die eine Seite des Schals. Für die andere Seite werden diese Angaben bei den restlichen 47 Maschen auf der Rundstricknadel noch einmal genau so wiederholt. Dann folgt die nächste Runde – eine Zeile höher in der Strickschrift – nach demselben Schema. Die Kurzfassung dieser Erläuterung: Vier Maschen rechts stricken, dann den farblich abgehobenen Bereich vier Mal nacheinander stricken. Die erste Hälfte der Runde endet mit den elf Maschen links daneben. Dann werden diese Angaben (für die andere Seite des Schals) noch einmal von vorn wiederholt.

 

Erläuterung der Zählschrift für das Stricken mit dem Knittax-M2-Handstrickapparat
Das Grafikmuster für den zweifarbigen Schal beginnt in der Zählschrift mit dem Kästchen unten rechts und geht von dort aus immer nach links weiter – Reihe für Reihe. Nach dem Stricken der ersten vier Maschen für den schwarzen Rand des Schals werden die Farbangaben, die sich im Zählmuster in dem pinkfarben umrandeten Bereich befinden, vier Mal gestrickt.


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Ist das geschehen, sind 36 Maschen der jeweiligen Reihe abgestrickt und es liegen noch elf abzustrickende Maschen auf der Nadel. Nun folgt der Teil, der in der Strickschrift links vom farblich abgehobenen Bereich liegt. Die jeweilige Reihe endet mit den vier Maschen für den schwarzen Rand des Schals.

Die Kurzfassung der Erläuterung: Vier Maschen rechts stricken, den farblich abgehobenen Bereich vier Mal nacheinander stricken. Die Reihe endet mit den elf Maschen links daneben.

 

Die Strickanleitung des Grafikmuster-Schals für den Knittax-M2-Handstrickapparat
Mit der Strickmaschine wird der Schal in zwei Teilen gearbeitet – einer Vorderseite und einer Rückseite, die nach der Fertigstellung der Strickarbeit rechts auf rechts aufeinander genäht werden. Beim Stricken mit dem Knittax M2 liegt immer die linke Seite des Strickstücks vorn. Daher werden nach dieser Strickanleitung alle Maschen links gestrickt – auf der rechten Seite, der eigentlichen Schauseite erscheinen sie dann glatt rechts.

Die Strickarbeit beginnt mit dem Anschlagen von 47 Maschen auf dem Knittax M2. Im Anschluss werden sechs Reihen mit der schwarzen Wolle glatt links gestrickt. Ab jetzt beginnt das zweifarbige Strickmuster nach der Zählschrift. Die Erläuterungen zum Zählmuster für das Stricken mit dem Knittax M2 stehen beim Bild.

Das Zählmuster wird in der Höhe 16 Mal wiederholt. Den Abschluss bilden – wie zu Beginn der Strickarbeit – sechs Reihen, die mit der schwarzen Wolle gestrickt werden. Die Maschen werden am Ende nicht abgekettelt, sondern auf einer feinen Rundstricknadel stillgelegt. Gut dafür geeignet ist eine Nadel, deren Stärke nicht mehr als 2,0 beträgt. Den Arbeitsfaden nach circa 70 Zentimetern abschneiden.


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Der zweite Teil des Schals wird genauso gearbeitet. Sind dann sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite fertig, werden als Erstes die beiden Enden des Schals miteinander verbunden – und zwar durch Zusammenstricken. Die beiden Teile sind dabei so angeordnet, dass sie rechts auf rechts liegen – und eine Seite mit stillgelegten Maschen auf eine Seite mit einer Anschlagkante trifft.

Aus der Anschlagkante werden nun 47 Maschen aufgefasst, die zusammen mit den stillgelegten Maschen rechts abgestrickt und im selben Zuge Masche für Mache abgekettelt werden. Das geschieht in der der sogenannten Drei-Nadel-Technik. Ist das eine Ende des Schals fertig, werden die beiden anderen Seiten genauso zusammengefügt.

Als Nächstes geht es an das Vernähen der Arbeitsfäden, bevor die Seiten des Schals zugenäht werden. Dabei liegt der Schal links auf links. Die Kanten der beiden Teile werden im Maschenstich miteinander verbunden und die Seiten somit geschlossen.

 

Zügiger stricken mit dem Jac 40
Wer einen Jac 40 besitzt, kann für die Einstellungen der Zungennadeln am Knittax M2 die erste Anschlusskarte des Musters mit der Nummer 62a verwenden. Wichtig zu wissen ist, dass bei dieser Strickanleitung die Nadeleinstellunen an einigen Stellen von der Lochkarte abweichen: Drei Reihen, die die Anschluss-Lochkarte des Musters 62a vorsieht, werden beim Stricken des Schals einfach ausgelassen.

Das betrifft die erste Reihe mit der Nummer 51 auf der Lochkarte und die letzte Reihe auf der Lochkarte mit der Nummer 25. Sie werden nicht gestrickt. (Die Unterschiede bei der Reihennummerierung sind durch die Lochkarte bedingt: Die erste Reihe des Strickmusters ist auf der Lochkarte die 51. Reihe, weil es sich um eine Anschluss-Lochkarte handelt. Für den Schal wird das Muster mit der Nummer 62a in der Höhe nicht vollständig gestrickt, sondern eben nur über diese erste Anschluss-Lochkarte des Muster mit der Nummer 62a hinweg.

Der Grund dafür, dass die erste Reihe (51) und die letzte Reihe (25) ausgelassen werden, ist, dass sie nicht vollkommen symmetrisch sind. Beim genauen Hinsehen zeigen diese beiden Reihen auf der Lochkarte links außen drei schwarz gestrickte Maschen wohingegen es rechts außen nur zwei schwarz gestrickte Maschen sind. Diese Asymmetrie ermöglicht die Fortführung des Musters 62a zu den Seiten hin. Das ist bei diesem Schal nicht vorgesehen. Hie wird die Karte in der Breite nur ein Mal gestrickt und darüber hinaus nicht noch einmal angesetzt. Also würden die Lochkarten-Reihen 51 und 25 bei diesem Schal wie ein Fehler im Strickmuster erscheinen, würde man sie stricken. Also werden beide über die gesamte Strickarbeit hinweg jedes Mal ignoriert, wenn sie auf dem Jac 40-Lochkartengerät erscheinen.


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Die dritte und letzte Reihe, die beim Stricken dieses Schals ausgelassen wird, liegt auf der Lochkarte in der Mitte des Strickmusters. Diese, auf der Lochkarte zahlenmäßig nicht gekennzeichnete Reihe, nennen wir sie „Nullreihe“, liegt zwischen den Reihen mit den Nummern 75 und eins. Diese Reihe sieht eine schwarz gestrickte Reihe vor, die das grafische Muster optisch unterbricht. Dies ist in diesem Fall nicht erwünscht. Denn der Schal soll in der Höhe einen grafischen Endlos-Effekt haben. Also wird diese einfarbig schwarze Reihe ebenfalls ausgelassen – genau wie die 51 und die 25.

Somit sieht die Lochkarte insgesamt 39 Maschen vor. Für den schwarzen Rand zu beiden Seiten des Schals werden in jeder Reihe rechts und links – also vor und nach dem grafischen Muster – jeweils noch vier zusätzliche Maschen mit dem schwarzen Arbeitsfaden gestrickt. Insgesamt liegen also 47 Maschen auf den Zungennadeln der Knittax M2.

Foto, Grafik und Text: Christiane Mester

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